Barbara-Huber-Forschungsstipendien

Max-Planck-Institut startet neues Stipendienprogramm

12. Februar 2024

Exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von ausländischen Forschungsorganisationen können sich ab sofort für das neu aufgelegte Barbara-Huber-Forschungsstipendium bewerben. Gefördert werden besonders innovative Forschungsprojekte, die mit neu­en Perspektiven, Fragen und Erkenntnissen signifikant zu wissenschaftlichem Fortschritt im Themenfeld der Ab­tei­lung Kriminologie, Öffentliches Recht oder Strafrecht beitragen. Pro Jahr und wissenschaftlicher Abteilung wird jeweils ein Barbara-Huber-Forschungsstipendium vergeben. Die Stipendiendauer beträgt in der Regel zwei bis max. sechs Monate.

Barbara Huber (1935–2018) war eine her­aus­ra­gen­de Rechts­wissen­schaft­ler­in und anerkannte Spezialistin für das englische Recht und andere Rechts­ord­nun­gen, die un­ter das Stich­wort „common law“ gefasst wer­den. Nach dem Studium in Frei­burg, München und Berlin untersuchte sie in ih­rer Doktorarbeit die Strafbarkeit des Ver­suchs im deutschen und amerikanischen Recht. Unmittelbar danach, im Jahr 1962, wurde sie Re­fe­ren­tin am Max-Planck-In­stitut für ausländisches und inter­na­ti­o­na­les Straf­recht. Sie war dort auch nach ih­rer Pensionierung im Jahr 2000 für vie­le Jahre wissenschaftlich aktiv.

Barbara Huber war zum einen die Ide­al­besetzung als Län­der­re­fe­ren­tin. Sie hat zahlreiche rechts­ver­glei­chen­de Großprojekte mit renommierten in­ter­na­tionalen Kollegen durchgeführt (s. z.B. das zusammen mit Richard Vogler her­ausgegebene Buch „Criminal Procedure in Europe“, 2008), die Auslandsrundschau der Zeit­schrift für die gesamte Straf­rechts­wis­sen­schaft (ZStW) als Redakteurin ver­ant­wor­tet sowie weitgespannte Kontakte für das Max-Planck-Institut gepflegt.

Zum anderen hat sie ein umfangreiches eigenes wissen­schaft­liches Werk geschaffen, ei­gen­stän­dig Themen entwickelt und un­ter­sucht, in Monographien (etwa zu den Tö­tungs­de­lik­ten in Nigeria) sowie zahlreichen Aufsätzen. Aus heutiger Sicht wäre eine Kar­riere als Professorin und Direktorin an einem Max-Planck-Institut na­he­lie­gend ge­we­sen, aber im Jahr 1962 war die Aus­gangs­lage für Wissenschaftlerinnen an­ders. Wir freuen uns, dass wir mit der Be­nen­nung des Stipendiums an Barbara Huber erinnern können.

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